Verbesserte Schrott-Zerkleinerungsanlage hilft Material aus der Region zu recyceln

Verbesserte Schrott-Zerkleinerungsanlage hilft Material aus der Region zu recyceln

Loacker unterzieht Projekt „Wertstoff Zukunft“ einer UVP

Die wachsenden Mengen an Abfällen, Alt- und Wertstoffen in der Region führen zu gesteigerten Anforderungen an das Materialrecycling. Um diesem erhöhten Bedarf nachzukommen, beabsichtigt der Entsorgungsspezialist Loacker Recycling die Weiterentwicklung und Verbesserung seiner Schrott-Zerkleinerungsanlage in Götzis. Für die Prüfung und Bewilligung der veränderten Betriebszeiten sowie der Kapazität dieser Anlage hat sich Loacker unter dem Titel „Wertstoff Zukunft“ zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) entschieden. Gleichzeitig wird eine zusätzliche, dritte Reinigungsstufe mit Aktivkohlefiltern für die verstärkte Abluftreinigung installiert. Auf diese Weise kann die Luftqualität in der Gesamtbeurteilung verbessert werden. Aktuell und noch bis zum 4. September liegen sämtliche Unterlagen und Gutachten bei Land und Gemeinde öffentlich auf.

Vorarlberg wächst – die Bevölkerung ebenso wie die Anzahl der Unternehmen und Haushalte. Gleichzeitig stiegen damit in den letzten Jahren und Jahrzehnten auch die gesammelten Mengen an Abfällen, Alt- und Wertstoffen. Dementsprechend wächst auch der Bedarf für das Recycling vor Ort für die Wertstoffe aus der Region. Aus eben diesem Grund beabsichtigt Loacker Recycling die Weiterentwicklung und Verbesserung der Schrott-Zerkleinerungsanlage („Shredder“) mit seinem Projekt „Wertstoff Zukunft“. Konkret sollen die Einschränkungen der Betriebszeiten und der Kapazität gelockert und durch eine neue, zusätzliche Abluftreinigungsstufe die Anlage technisch verbessert werden. Diese Art der Begrenzungen des Betriebs gehen noch auf eine Genehmigung aus den 1980er Jahren zurück. Der Shredder, in dem ungefährliche, metallische Abfälle zerkleinert und getrennt werden – z.B. Mischschrotte, Dosen oder Nichteisenmetalle, bildet jedoch einen wichtigen Bestandteil in der Recyclingkette.

UVP-Genehmigungsverfahren
„Wir haben heuer im Februar bei der Vorarlberger Landesregierung einen entsprechenden Antrag im Rahmen einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eingereicht“, erklärt Christian Loacker, Geschäftsführer der Loacker Recycling GmbH in Götzis und ergänzt: „Obwohl der Aufwand groß ist, sind wir der Ansicht, dass das der richtige Weg ist. Die UVP gewährleistet ein transparentes Genehmigungsverfahren sowie Rechtssicherheit für alle. Es sind klare Regeln für eine Parteistellung vorgesehen und es müssen zu allen wichtigen Themen unabhängige, externe Gutachten erstellt werden.“ Auch der namensgleiche Bürgermeister der Standortgemeinde Götzis, Christian Loacker, sieht in der beantragten Weiterentwicklung der Shredderanlage einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der regionalen Wertschöpfung sowie einer intakten Umwelt. „Durch professionelles Trennen und Aufbereiten des anfallenden Recyclingmaterials werden wichtige Wertstoffe produziert und in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt. Loacker Recycling ist hier für uns ein verlässlicher Partner und wertvoller Familienbetrieb in der Region“, so der Bürgermeister. Die Projektunterlagen liegen noch bis zum 4. September 2020 im Gemeindeamt Götzis, beim Amt der Vorarlberger Landesregierung in Bregenz bzw. online unter www.vorarlberg.at öffentlich auf.

Betriebszeiten an veränderten Bedarf anpassen
Einerseits plant Loacker Recycling die Betriebszeiten der Shredderanlage mit den normalen Arbeitszeiten im Unternehmen zu harmonisieren. Diese sind derzeit stark eingeschränkt und gehen auf einen Bewilligungsbescheid aus den 1980er Jahren zurück. Am Dienstag- und Donnerstagnachmittag muss die Anlage daher beispielsweise komplett stillstehen. Zukünftig soll demnach von Montag bis Freitag von 7.00 bis 19.00 Uhr gearbeitet werden können – begrenzt auf maximal zehn Stunden pro Tag. Des Weiteren sieht der Antrag vor, die ebenfalls eingeschränkte Kapazität – also die Durchsatzleistung der Anlage – auf maximal 63 Tonnen Recyclingmaterial pro Stunde zu erhöhen. Aktuell dürfen nur 43 Tonnen pro Stunde verarbeitet werden. „So wäre eine Jahreskapazität von maximal 145.000 Tonnen möglich, also zumindest theoretisch und im Vollbetrieb. Durch die bessere Auslastung des Shredders können wir dem gestiegenen und zukünftig weiter erhöhten Recyclingbedarf in der Region nachkommen“, rechnet Christoph Ortner, Leiter des Bereichs Umwelt, Sicherheit und Qualität bei Loacker Recycling, vor.

Verbesserte Abluftreinigung
Neben der geänderten Kapazität bringt das Projekt auch wichtige technische Verbesserungen mit sich: Zusätzlich zur bestehenden Abluftreinigung wird eine neue, dritte Reinigungsstufe eingebaut. So werden eine Schlauchfiltereinheit, eine Ionisations-Einheit, Aktivkohlefilter und ein angepasster Abluftkamin installiert. Dadurch können die Emissionen verringert und die Luft- bzw. Lebensqualität verbessert werden. Das erweiterte System führt in der Gesamtbeurteilung zu einer deutlichen Reduktion bei den Schadstoffen wie etwa Staub, Feinstaub, flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) oder Geruch. Auch laut Gutachten im Bereich Lärmemissionen sind keine bzw. keine relevanten Auswirkungen durch die veränderten Betriebszeiten zu erwarten. Loacker legt großen Wert auf Lärmschutz und hat daher schon in der Vergangenheit zahlreiche Lärmschutzmaßnahmen umgesetzt. Die Shredderanlage ist komplett „eingehaust“ und vor Lärmemissionen abgeschirmt. Sämtliche Grenzwerte können daher heute und auch zukünftig eingehalten bzw. deutlich unterschritten werden.

Projekt insgesamt positiv
Entsprechend dem UVP-Verfahren werden alle relevanten Themen- und Umweltbereiche durch unabhängige, externe Gutachter geprüft. Etwa auch, was den Verkehr betrifft: In der Anlage werden Wertstoffe aus der Region getrennt und zerkleinert. Die bessere Auslastung führt laut Berechnungen zu einer Zunahme von maximal 27 beladenen LKW sowie vier beladen Bahnwaggons pro Tag. „Das Vorhaben wird in allen Einzelgutachten als umweltverträglich bezeichnet. Wir sind daher zuversichtlich, dass unser Projekt ‚Wertstoff Zukunft‘ positiv beurteilt wird“, zeigt sich Projektleiter Ortner optimistisch. „Dennoch nehmen wir Bedenken, wie beispielsweise von manchen Nachbarn, natürlich sehr ernst. Auch, sollte sich vielleicht eine Bürgerinitiative dazu formieren. Schließlich ist das ja im UVP-Verfahren klar geregelt“, signalisiert Ortner schon jetzt Gesprächsbereitschaft.

Download
Loacker Recycling informiert Projekt Wertstoff Zukunft" Folder (3 MB)

2020-08-17T08:03:05+02:00 17. August 2020|